Lieber Herr Ostermann, wir freuen uns sehr, dass Sie seit Herbst 2016 neues Beiratsmitglied unserer Stiftung sind. Bitte erzählen Sie uns doch, wie es dazu kam.

TO: Das ist eine lange Geschichte, die bereits mit meiner Diplomarbeit an der Universität Osnabrück 1995 begann. Damals sollte ich ein elektronisches Modell vom Innenohr, beruhend auf den Arbeiten des Physiologen Eduard David, mathematisch beschreiben. Herr Prof. David hatte die Idee, dieses Projekt in einer Promotion weiter zu verfolgen, worüber ich an die Universität Witten/Herdecke (UWH) kam. Dort vermittelte er mich an David Aldridge und Lutz Neugebauer aus dem Institut für Musiktherapie. Da ich seit 1998 im Konzertchor der Stadt Düsseldorf als Sänger aktiv bin und früher sogar Musik studieren wollte, fand ich die Thematik direkt spannend. Nach der Promotion wechselte ich in den Bereich der “Unkonventionellen Medizinischen Richtungen” des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke. 2015 kam ich zurück an die UHW in das Department für Psychologie und Psychotherapie. Das war die Zeit, als ich über die Gremiumsmitglieder Lutz Neugebauer und Eckhard Weymann auf die Andreas Tobias Kind Stiftung aufmerksam gemacht wurde.

Ende September haben Sie zum ersten Mal gemeinsam mit dem Gremium getagt und den öffentlichen Stiftungstag 2016 miterlebt. Wie würden Sie Ihre ersten Eindrücke von der Stiftungsarbeit beschreiben?

TO: Was mich besonders beeindruckt hat, war die Idee, den jeweiligen Menschen und seine Idee, und nicht primär das Projekt zu fördern. Als Statistiker ist man ja meistens schnell mit der Frage dabei, was aus einem Projekt herauskommt, wie man es operationalisiert und auswertet. Sehr imponiert hat mich in diesem Zusammenhang ein Projekt zur Ausbildung in Musiktherapie in Slowenien. Da konnte man wirklich sehen, dass es sich um eine “Herzens”-Angelegenheit der Initiatoren handelt.

Was genau motiviert Sie, sich ehrenamtlich für unsere Stiftung zu engagieren und was wünschen Sie sich für unsere Zusammenarbeit?

TO: Auch wenn die Identifikation des Antragstellers mit seinem Projekt natürlich von großer Bedeutung ist, glaube ich, dass ich dazu beitragen kann, die Projekte unter methodischen Gesichtspunkten anzuschauen und die Geförderten ggfs. darin zu unterstützen, nicht die “Bodenhaftung” zu verlieren. Außerdem bin ich seit 20 Jahren im Bereich der Künstlerischen Therapien wissenschaftlich verankert. Das ist vielleicht für die Vernetzung von Projekten mit anderen Forschern von Vorteil. Persönlich profitiere ich von der Vielfalt der Projekte. Beim letzten Stiftungstreffen habe ich festgestellt, dass ich bereits in der Vergangenheit an zwei Förderprojekten der Stiftung beratend beteiligt war. Auf methodischer Ebene war dies für mich sehr spannend und erweiterte meine Perspektive. Vielleicht gibt es ja mal Studierende aus meinem Department, die (s)ich für solche Projekte begeistern (kann).

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