Als Beirätin und Schwester von Andreas Tobias Kind kennt Brigida Schenk die Stiftung aus verschiedenen Perspektiven. Im Interview erzählt Frau Schenk von ihrer besonderen Beziehung zu ihrem jüngeren Bruder und ganz persönlichen Erfahrungen mit der Stiftungsarbeit.

Liebe Brigida Schenk, die Stiftungsarbeit nahm schon immer eine große Rolle in Ihrer Familie ein. Welche Erinnerung haben Sie daran?

BS: Als die Stiftungstreffen noch bei meinen Eltern zu Hause stattfanden, fühlten sie sich für mich immer wie ein großes Familienfest an. Wir waren die Gastgeber, luden alle Stiftungsmitwirkenden ein und waren verantwortlich für das Wohl unserer Gäste. Das Wohnzimmer wurde dann ausgeräumt und als Hörsaal umgestaltet. Andreas, der damals noch in Schlitz auf dem Richthof wohnte, kam nach Hause. Wir freuten uns auf die interessanten Beiträge und die Menschen, die teilnahmen. Es war ein Fest des Wiedersehens und ein ganz besonderer Tag für unsere Familie.

Welche Bedeutung hat die Stiftung heute für Sie?

BS: Die Stiftung ist das Erbe meines Bruders Andreas. Sie trägt seinen Namen und sowohl er als auch unsere ganze Familie ist sehr stolz darauf. Als ganz besonders empfinde ich die Stiftung auch weiterhin, da bei uns nicht nur die finanzielle sondern auch die persönliche Unterstützung eines jeden Geförderten im Vordergrund steht.

Heute engagieren Sie sich als Beirätin in der Stiftung. An schon viel länger, quasi seit der Geburt von Andreas Tobias, haben Sie sich für Ihren kleinen Bruder engagiert. Wie ist Ihr Verhältnis zu Andreas Tobias?

BS: Ich bin das älteste von uns vier Geschwistern, 13 Jahre älter als Andreas. Früher musste ich öfter auf ihn aufpassen und mitunter auch eine Art Mutterrolle bei ihm übernehmen. So war er auch am Anfang meiner Ehe, wenn meine Eltern in den Ferien verreist waren, zu Besuch als „unser Kind“ bei uns. Heute ist der Kontakt zu ihm nicht mehr ganz so eng, da er viel Zeit mit seiner Verlobten Nicola verbringt. Das ist schön und freut mich sehr für die Beiden. Sie besuchen mich ab und zu und wenn die Zeit es zulässt, fahren wir zusammen nach Sylt oder besuchen Konzerte.

Kam es auch durch Ihre enge Bindung zu Andreas Tobias dazu, dass Sie Ihr gesamtes Berufsleben im sozialen Bereich gearbeitet haben?

BS: Bestimmt. Aber nicht nur meine Beziehung zu Andreas Tobias hat mich in meiner Berufswahl geprägt. Zusammen mit meinen Geschwistern bin ich mit vielen Kindern mit unterschiedlichen Behinderungen aufgewachsen, da unsere Eltern damals ein heilpädagogisches Heim führten. Daher kam für mich von Anfang an nur eine Arbeit im sozialen Bereich in Frage.

Hatten Sie im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit Bezugspunkte zur Arbeit der Stiftung?

BS: Als Ergotherapeutin absolvierte ich mehrere Fortbildungen im Bereich der Musiktherapie und bekam über die Stiftungstreffen immer wieder neue Anregungen für meine Arbeit mit an Demenz erkrankten Menschen.

Nicht nur in der therapeutischen Arbeit, auch bei Ihnen zu Hause wurde viel musiziert. Welches Instrument spielen Sie?

BS: Ich spiele Geige und Gitarre. Geige spielte ich nur noch auf Familienfesten, zum Beispiel bei Klavierkonzerten mit unserer Mutter und Andreas als Dirigenten. Mein Lieblingsinstrument ist die Gitarre, die ich auch beruflich viel eingesetzt habe.

Zu guter Letzt: Was wünschen Sie sich für die Entwicklung der Stiftung?

BS: Ich wünsche mir, dass der persönliche Bezug zu den Geförderten und die gute Atmosphäre unter den Stiftungsmitwirkenden und Geförderten weiter bestehen bleiben und auch in Zukunft noch viele Förderungen stattfinden können.

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